Nun sind sie da, die lang ersehnten Sommerferien. Viele freuen sich auf einen sonnigen, erlebnisreichen und entspannten Urlaub.
In den letzten Wochen ist mir ein Lied von Manfred Siebald durch den Kopf gegangen, das für mich sehr eindrücklich ausdrückt, was Urlaub sein kann. Dieses Lied heißt: „Lehn dich zurück und streck die Seele aus“. In der ersten Strophe dieses Liedes geht es um das Ankommen am Urlaubsort nach einer langen Fahrt, bevor es im Refrain heißt:
„Lehn dich zurück und streck die Seele aus, aus deinem Planen, aus deinem Tun, aus deiner Sorge ruft dich Gott heraus. Er will, dass seine Menschen ruh’n.“
Ich versuche mir vorzustellen wie das ist, die Seele auszustrecken, indem ich mir vorstelle, ich strecke mich in der Sonne aus. Wie mein Körper wird auch meine Seele gestreckt, entfaltet und der Sonne zugänglicher gemacht, wobei die Sonne für mich bei diesem Bild für Gott steht. Wie ich meinen Körper der Sonne aussetze, kann ich auch meine ausgestreckte Seele der wärmenden Liebe und dem prägenden Einfluss Gottes aussetzen.
In der zweiten Strophe seines Liedes erzählt Manfred Siebald von den oft bedrückenden Pflichten und der Hetze des Alltags, in denen wir uns oft nach Ruhe und der Möglichkeit eines Ausstiegs sehnen. Mir ist aufgefallen, dass im Refrain steht, dass Gott uns aus diesen Dingen und der Sorge des Alltags ruft, nicht holt. Das heißt, wir sind aufgefordert, diesen Ausstieg selbst zu vollziehen.
In Matthäus 11:28 sagt Jesus: „Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“
Natürlich bezieht sich diese Aussage zunächst einmal auf alle Menschen, die die rettende Gnade Jesu in Anspruch nehmen und dadurch Ruhe für ihre Seelen finden sollen. Trotzdem, glaube ich, dürfen wir auch als Christen diese Aussage für uns in Anspruch nehmen. Bei Jesus finden wir Ruhe, können uns entspannen und ausruhen vom oft anstrengenden Alltag.
Vielleicht geht es einigen wie mir und Urlaub im Sinne eines Ortswechsels ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Dann ist es wichtig, sich dort wo man ist Möglichkeiten zum Ausstieg aus dem Alltag zu suchen, um körperlich, geistig und seelisch zur Ruhe zu kommen. An jedem Ort kann man erleben, was Manfred Siebald im letzten Refrain seines Liedes singt::
Gott ist schon da. Er will dir Gutes tun. Streck deine Seele nur nach ihm aus.
Er lädt dich ein bei ihm dich auszuruhen, und geht dann auch mit dir nach Haus.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen ganz schönen Urlaub mit ausgestreckter Seele und vielen Begegnungen mit Gott!
Marion Niestegge